Dies bedeutet, um zurück auf das Johannesevangelium zu kommen, dass die Kritik am Christentum, als diesem großen historischen Faszinosum fehlschlägt, wenn sie nicht Spuren des Auswegs und der Befreiung in seiner eigenen Tradition und Schrifttum zu finden im Stande ist. In Bezug auf die Spannung zwischen Gehorsam und Gerechtigkeit formuliert Heinrich in diesem Sinne: »Ich sage thesenartig kurz und knapp: dort wo die christliche Tradition an die prophetische Gerechtigkeitsforderung anknüpft, wird das stellvertretende Opfer Jesus das Unterpfand für die Abschaffung auch des stellvertretenden Opfers, dort wo sie die sich von der Abraham-Geschichte herleitende Paulinische Glaubens- und Gehorsamsforderung mitmacht, fügt sie mit dem Christus das stellvertretende Opfer in den ursprungsmythischen Opferzusammenhang ein.«