Für Israel bedeutet der chinesisch-iranische Pakt einen strategischen Wendepunkt. Das Abkommen hat aus israelischer Sicht zwei unmittelbare Auswirkungen. Die erste ist operationell: Irans neue Allianz mit China wird ihm neue Optionen für die Entwicklung von Atomwaffen bieten. China ist schließlich kein Unbekannter in der nuklearen Proliferation; es spielte eine zentrale Rolle im pakistanischen Atomwaffenprogramm. Und was Nordkorea betrifft, so wurde dessen Atomwaffenprogramm durch China zumindest erleichtert, indem es wirksame internationale Maßnahmen verhinderte, um Nordkoreas Wettlauf um die Bombe zu stoppen. Die Möglichkeit, dass China den Iran bald aktiv darin unterstützt, Atomwaffen zu erhalten, macht die fortdauernden und sich ausweitenden ungeklärten Explosionen in iranischen Nuklearkraftanlagen und anderen strategischen Einrichtungen zu einer Angelegenheit von höchster Dringlichkeit. Einige Berichte der iranischen Opposition über das iranisch-chinesische Abkommen behaupten, der Iran habe der dauerhaften Stationierung chinesischer Streitkräfte auf seinem Territorium zugestimmt. Wenn diese Berichte stimmen, bedeutet dies, dass die chinesischen Kräfte zu einem Stolperdraht werden können: denn jeder mögliche Angriff auf die strategischen Einrichtungen des Iran könnten dann einen viel umfassenderen Krieg auslösen, in den China direkt verwickelt wäre und zwar kämpfend im Interesse des iranischen Regimes.