Der Untertitel der Neuauflage des Buchs Neuer Antisemitismus?, in der die Aufsätze von Daniel Goldhagen und Jeffrey Herf keine Aufnahme mehr gefunden haben, müsste angesichts des Nachtrags, den Judith Butler beigesteuert hat, jedenfalls lauten: ›Akademische Fortsetzung einer globalen Debatte über den neuen Antisemitismus nebst Aufrufen zu dessen direkter Förderung‹. Im Vorwort schreiben die Mitherausgeber Doron Rabinovici und Nathan Sznaider über den neuen Beitrag von Judith Butler, der ihren alten für die erste Auflage an Feindschaft gegenüber Israel bei weitem übertrifft und sich mit ausgemachten Antisemiten gemein macht: »Judith Butler ruft dazu auf, sich durch BDS mit der palästinensischen Nationalbewegung zu solidarisieren, um den antirassistischen Kampf voranzutreiben und meint, so auch jenen Antisemitismus zu bekämpfen, der jüngst in Pittsburgh wütete. Dabei bemerkt sie in ihrem Beitrag durchaus, dass ihr Appell in den USA anders klingen mag als in deutschen Ohren – und tatsächlich wirkt der antiisraelische Boykott in Gaza ganz anders als in Berkeley, da wiederum ganz anders als im Paris der islamistischen Attentate gegen Juden und dort nochmals nicht so wie in Wien oder in Berlin, wo bei vielen noch andere Assoziationen, ob berechtigt oder nicht, geweckt werden.« Welche Assoziationen mögen hier gemeint sein? Vielleicht: »Kindermörder Israel«?