Der 1. Mai im weiten Ural

Auf dem Weg zu ihren Behausungen kam Lifschitz ein Gedanke, den er sofort zu realisieren begann. »Jungs«, wandte er sich an die anderen polnischen Juden, die im selben Fahrzeug wohnten, »morgen ist der 1. Mai, morgen arbeitet man nicht.«

»Was soll das heißen?«, stammelte Berl erschrocken, während er seinen Bissen Brot hinunterschluckte, »man kann uns als Konterrevolutionäre arrestieren …« »Der 1. Mai ist ein sozialistischer Feiertag«, belehrte ihn Lifschitz, »und der Bauleiter hat gesagt, wir leben in einem sozialistischen Land. Da haben wir das Recht, unseren Arbeiterfeiertag zu feiern!«

Die Mehrheit beschloss, morgen nicht zur Arbeit zu gehen, komme, was wolle.

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