Bemerkungen zu zwei Texten Albert Memmis

Es ist nicht irgendein Viertel, das Memmi gemeinsam mit dem Schulvorsteher an jenem regnerischen Nachmittag durchschreitet, die Armut, die er zu besichtigen sich aufnötigt, nicht die allgemeine – obwohl, so dürfen wir Memmis Mitteilung an die Redaktion verstehen, das Elend nicht den Juden exklusiv ist und allzu viele Mitglieder der tunesischen Gesellschaft (Muslime, Berber, Spanier usw.) in solchen Verhältnissen der Armut lebten. Es ist die jüdische El-Hara – Verhältnisse, die über Memmis Kindheit und Bildungsjahre ihren Schatten warfen: eingezwängt in die stets ambivalente Stellung, in die die Juden in der kolonial hierarchisierten Gesellschaft gedrängt wurden, bedroht von moslemischen Pogromen, verfolgt von deutschen Besatzern, geschlagen vom doppelten Verrat des aufgeklärten Frankreichs unter dem Vichy-Regime wie den Forces françaises libres, das den Juden jeden Schutz verweigerte und ihnen später nur die Rückkehr zu kolonialer Unterordnung bot.

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