Die Verbrechen haben die Möglichkeiten des Ausdrucks selbst in Frage gestellt. Darum wird die Quantität, die Dimension des Massenmords, zur Qualität, die aber als solche das Kunstwerk notwendig sprengen muss. Allerdings macht Adornos Briefzeile implizit auch darauf aufmerksam, dass diese Infragestellung des Ausdrucks nicht nur auf die Kunst (und er führt hier die Musik an), sondern auf die Vermittlung generell bezogen ist. Wenn er vom »Komplex, für den das Wort Auschwitz einsteht«, schreibt, dann macht er deutlich, dass der Begriff Auschwitz selbst ein Platzhalter für das Unfassbare der Verbrechen ist.