Nicht Religionskritik, vielmehr die islamische Religion wird zu etwas Emanzipatorischem stilisiert und ihre Anhängerinnen und Anhänger werden als neue revolutionäre Subjekte imaginiert, da sie sich in der religiösen Form gegen die Unterdrückung des ›Volks‹ auflehnen. Demnach sind es heutzutage vor allem Musliminnen und Muslime, mit denen politisch zusammengearbeitet werden soll, die ezidische oder kurdische Zugehörigkeit, Frauen oder LGBT-Personen erscheinen daneben als quantité negligeable. »Um Rassismus konsequent entgegenzutreten, ist es notwendig, sich mit allen angegriffenen Musliminnen und Muslimen zu solidarisieren, nicht nur mit den ›eh Lieben‹«. Finden sich also Sexismus, Homo-, Inter- und Transphobie etwa bei türkischen oder Islamfaschistinnen und ‑faschisten, kann und darf dem aufgrund des eigenen Anspruchs, der sich als Antirassismus ausgibt, nichts entgegengesetzt werden, da Musliminnen und Muslime nicht vor dem Hintergrund ihrer Handlungen und Worte, sondern ihrer Religionszugehörigkeit betrachtet und bewertet werden.