Am 29. November 1947 feierte der Yishuv – die Juden in Palästina – die Resolution der UN-Generalversammlung zur Teilung des britischen Mandatsgebiets Palästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat. Doch David Ben-Gurion, der Vorsitzende der Jewish Agency, wusste, dass kein Land der Welt den Teilungsplan gegen die Waffengewalt der Araber durchsetzen würde. Er wusste ebenfalls, dass der Yishuv es bald nicht nur mit den Überfällen bewaffneter arabischer Banden zu tun haben würde – die Ende 1947 alltäglich waren –, sondern mit Armeen, die über Panzer, Flugzeuge und Artillerie verfügten. Ende November rief er Ehud Avriel in sein Büro, der für Waffenkäufe in Europa zuständig war, und sagte zu ihm: »Wir müssen unsere Taktik ändern.« Es sei nicht ausreichend, weiter wahllos irgendwelche Waffen ins Land zu schmuggeln. Wie überliefert ist, soll Ben-Gurion einen zusammengefalteten Zettel aus seiner Hemdtasche gezogen haben, auf dem stand, was er wünschte: 10 000 Gewehre, 2,5 Millionen Patronen, 500 Maschinenpistolen, 100 Maschinengewehre. Das zu beschaffen war nicht leicht; die Vereinigten Staaten hatten ein Waffenembargo gegen die ganze Region verhängt, das vor allem die traf, die noch keine Waffen hatten: die Juden. In der Tschechoslowakei ließen sich – mit Stalins Einverständnis – Waffen besorgen, doch wie sollten sie bezahlt werden? Das Geld konnte nur von Juden aus der Diaspora – aus Amerika – kommen.