Renate Göllner / Gerhard Scheit

Renate Göllner / Gerhard Scheit

Die Verwirrungen des Zöglings Törleß bei Robert Musil und deren Ende bei Jean Améry

Oder: Versuch über die Frage, wie man mitzulaufen beginnt

Heft 17, Winter 2021 Essay

Die Verwirrungen, die Musil zur Sprache bringt, gehören zur Dialektik der Aufklärung: Sie entstehen notwendig daraus, dass die Sphären von Sadismus und Moral, de Sade’scher Lust und kategorischem Imperativ engzuführen sind. Wenn Freud den Vorgang der Introjektion der väterlichen Autorität im Zuge des Ödipuskomplexes beschreibt, so kann er nicht umhin, das Über-Ich selbst in seinem Verhältnis zum Ich als sadistisch zu charakterisieren, unter dessen Einfluss das Ich wiederum masochistisch geworden sei, »d. h. ein Stück des in ihm vorhandenen Triebes zur inneren Destruktion zu einer erotischen Bindung an das Über-Ich verwendet«.

Renate Göllner / Gerhard Scheit

Drei Thesen zur Kritik des Philosemitismus

Heft 05, Herbst 2014 Essay

Es nützte nichts: Man nimmt es den konsequenten Widersachern des Antisemitismus merkwürdigerweise nicht ab, dass sie keine Philosemiten sind, es fehlte nur noch, dass man Juden, die sich selbst zu verteidigen wissen, einen jüdischen Philosemitismus unterstellte, und so scheint es verständlich, wenn manche inzwischen dafür plädieren, den Ausdruck gar nicht mehr zu verwenden. Die Frage ist allerdings, ob dadurch nicht auch etwas von den Voraussetzungen des eigenen Engagements der Reflexion entzogen wird.

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