Kay Schweigmann-Greve / Hendrik Wallat

Kay Schweigmann-Greve / Hendrik Wallat

Judentum und Sozialismus im Werk von Aaron Steinberg

Heft 18, Sommer 2021 Essay

Ein Vergleich von Steinberg und Heidegger demonstriert jedoch gerade, was eine emanzipatorische von einer reaktionären Kritik an der Moderne (beziehungsweise des Bolschewismus) unterscheidet. Zielt diese auf den antisemitisch verachteten Fortschritt als solchem, der abgelehnt wird, weil der Mensch sich aus der Enge von Blut und Boden emanzipiert, so fokussiert jene dessen Blindheit gegenüber dem Bedürfnis des Menschen: die Reproduktion von Herrschaft durch absolute Naturbeherrschung, die vom unterjochten Material auf den Menschen selbst gnadenlos zurückschlägt. Mensch wie Natur lösen sich der Herrschaft in vermeintlich beliebig manipulierbare und verfügbare Quantitäten auf. Dass der Krieg gegen die Natur und die Wiedergeburt des neuen Menschen als gottgleichem Schöpfer das innere Wesen des Bolschewismus als Weltanschauung ausmachen, hat dementsprechend Aaron Steinberg auf den Punkt gebracht, ohne, wie Heidegger, daraus reaktionäre Schlüsse zu ziehen.

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