Die Wortmeldungen der Infostelle Antisemitismus, der Holocaust-Vergleich sei obszön und linksradikal, die Empörung, wie sie von der Vertreterin der jüdischen Gemeinde in Kassel geäußert wurde, »es ist aus unserer Sicht höchst unverantwortlich und ein Ausdruck mangelnder Empathie gegenüber diesen Menschen, die Begriffe Auschwitz und Zyklon B im Rahmen einer künstlerischen und politischen Veranstaltung zu instrumentalisieren«, sind zwar richtig, aber dringen nicht zum Kern der Sache vor. Und so erwies sich auch die Verabredung, auf das ›Gedicht‹ Franco Berardis zu verzichten, als heiße Luft. Die frohlockende Meldung, die Veranstalter hätten ob des Protestes der Zivilgesellschaft eingelenkt, erwies sich als vorschnell: der Künstler zog zwar seine Bilder zurück, Berardi hingegen bekam Gelegenheit, umso mehr die Aufmerksamkeit auf sein ›Gedicht‹ zu lenken.