Hinter der Konstruktion der Biographie Pohrts im Spannungsfeld von Bewegung und Einsamkeit, genauer: seiner Deutung der Person Pohrts als Solitär und einsamer Parteigänger der Vernunft, steht also ein Faszinosum Bittermanns. In der Biographie Pohrts legt dieser auch seine eigenen Erfahrungen offen, weshalb sie zur Typologie gerinnt. Gänzlich von der Hand zu weisen ist diese Erklärung für Bittermanns Wahl der Darstellung nicht, wenn man einen Blick ins Verlagsprogramm der Edition Tiamat wirft, in dem sich ein ganzer Haufen von Störenfrieden, Außenseitern und Querulanten tummelt. Sie gewinnt sogar eine gewisse Plausibilität, wenn man die Beobachtung einmal macht, dass Bittermann in seiner Darstellung der Biographie Pohrts intellektuelle Unruhestifter wie Henryk M. Broder, Eike Geisel und Christian Schultz-Gerstein eine besonders hervorgehobene Rolle zuspricht – und eben diese Autoren auch in seiner eigenen, verlegerischen Autobiographie, Einige meiner besten Freunde und Feinde, porträtiert. Hier ist also Sympathie am Werk und nicht der wissenschaftliche Wille zur unbedingten Präzision.